Seinen künstlerischen Ausgangspunkt nahm Heinz Aschenbrenner im Umkreis von Hermann Nitsch und dem von ihm ursprünglich mitgeprägten Wiener Aktionismus. Er entwickelte diesen Ansatz fort, sofern die Ausdrucksform zwar weiter gestisch und aus der Bewegung heraus erzeugt wird, dabei aber zugleich nicht mehr völlig unkomponiert ist. Im Vordergrund des künstlerischen Schaffens steht damit gewissermaßen ein „kontrollierter Zufall“, der als Widerspruch in sich selbst zu einem malerischen Paradoxon führt, bedingt durch ein im Kopf geschaffenes Werk, das anschließend über die Bewegung in einen Zustand der Spontaneität überführt wird. Bewusstsein und Spontaneität gehen eine an die asiatische Philosophie anmutende Verbindung ein, deren spannungsgeladene Gegensätzlichkeit letztendlich zur Gestaltung eines harmonischen und in sich geschlossenen Ganzen führt. „Pastöser Farbauftrag“, so der Kritiker J.S. Stephan, „sprichwörtliche Farbberge und –täler zwingen den Betrachter auf eine Reise durch winterliche Endzeitvisionen, bevor sie ihn schließlich eine unerwartete Harmonie erkennen lassen“. Der Künstler zeigt in seinen Werken, wie sehr die unterschiedlichen Ebenen menschlicher Wahrnehmung zwischen Bewusstsein und Spontaneität oszillieren. Die Dynamik seiner Pinselführung steht für die Freiheit seiner aus dem Unterbewusstsein hervordrängenden Ausdruckskraft, die sich im Rahmen eines denkerisch ausgearbeiteten Konzepts und einer speziell entwickelten Technik mit aller Wucht zu entfalten vermag.
LDX Gallery Artodrome, Berlin 2013